American Football kompakt erklärt
Geschichte
American Football wird auch kurz als Football bezeichnet und hat seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Auch heute ist diese Ballsportart der beliebteste Mannschaftssport in den USA. Milliarden Zuschauer verfolgen jedes Jahr gebannt den Super Bowl. Dabei werden gigantische Einnahmen erzielt, die fern unserer Wahrnehmung liegen. Wir wollen einen Blick auf diese rasante, spannende Ballsportart werfen und herausfinden, was ihre eigentliche Magie ausmacht.
Wo liegen die Anfänge des American Football?
Der eigentliche Ursprung dieser Sportart ist an den amerikanischen Universitäten und insbesondere an den Colleges der Ostküste von Amerika zu suchen. American Football hat sich aus einem Mix aus Rugby und Fußball in den 1870ern entwickelt.
Die ersten festen Regeln führte die professionelle League, die NFL, jedoch erst in den 1930ern ein. Nun herauszufinden, aus welchen spezifischen Ballspielen sich American Football entwickelte, ist nur schwerlich möglich, da hier viele ihrer Einflüsse ausgespielt haben. Dennoch ist davon auszugehen, dass die „kicking games“ der 1800er als Vorläufer gelten. Wer an dieser Stelle mehr über die Vorgänge erfahren möchte, sollte sich in der Geschichte des Fußballs umsehen.
Das erste Football Spiel in New Jersey
Der eigentliche Ursprung lässt sich jedoch recht genau auf den 6. November 1869 datieren. An diesem Tag sind die Universitäten Princeton und Rutgers zum ersten Mal gegeneinander angetreten in New Jersey. Damals hatte Rutgers 6 : 4 gewonnen. Die damaligen Regeln ähnelten jedoch mehr dem Fußball, da es American Football noch gar nicht gab. Zudem folgten 1874 weitere Begegnungen zwischen den Mannschaften der Rugby Teams aus Harvard und Montreal. Schlussendlich gaben diese einen Anreiz, um endlich eine eigene Sportart zu entwickeln.
Wer hat American Football erfunden?
Anstelle hier eine Person zu nennen, die diese Sportart entwickelt hat, möchten wir unseren Blick auf Walter Camp richten. Er ist maßgeblich an der Entwicklung als Trainer, Funktionär und Spieler beteiligt und hat diese bis 1925 geprägt. Zu den grundlegenden Bestimmungen gehörte die Anzahl von 11 Spielern und der Besitz des Balles für jeweils 3 Versuche.
Obendrein ging man von einer Angriffsformation aus, die aus 7 Spielern besteht. 4 der Spieler stehen direkt an der Linie und 3 befinden sich im Rückraum. Zwischen den Feiertagen Labor day und Thanksgiving fanden insgesamt 10 Spiele statt.
Walter Camp – die Gallionsfigur des American Football
Camp entwickelte auch eine eigene All America Mannschaft, die vom US Präsidenten eine jährliche Ehrung erhielt. Vielleicht erinnern sich einige an die Begegnung zwischen Forrest Gump und dem damaligen Präsidenten zu seiner Zeit in der College Football Mannschaft. Eben genau diese Szene huldigt einem der größten Momente, die einem Footballspieler zuteil wird.
Es sollte nicht lange dauern und die Football Spieler wurden immer beliebter, sodass mitunter bis zu 30.000 Zuschauer an den Begegnungen in der Ivy League in den 1890ern teilnahmen. Zur gleichen Zeit starteten auch die ersten Wettkämpfe außerhalb der Universität.
1902 führte man eine neue Tradition ein: Der Rose Bowl bestimmte die jährlichen Meister. Dabei ging es um die Ernennung durch Journalisten und Trainer.
Der Beginn des Profi American Football
Am 18. November 1892 sollte alles anders werden, Football begeisterte ganz Amerika und wurde fortan auch außerhalb der Colleges professionell gespielt. Zu diesem Zeitpunkt bot ein Club zum ersten Mal einem Spieler sogar Geld dafür, mit der Mannschaft anzutreten.
Es ist die Rede von William Heffelfinger der vom Allegheny Club 500 $ bekam, wenn er sich zur Mannschaft gesellte und das Spielfeld auflief.
Auch für seine Reisespesen hatte man gesorgt. Schlussendlich sorgte genau dieser Spieler für den einzigen Touchdown und den Gewinn des Spiels. Die Aufregung war groß, wenn auch unberechtigt. Die Bedeutung dieses Spiels konnte man zum damaligen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. Dennoch war durch diese Aktion schlussendlich der Bahn für den Profisport gebrochen. Ab sofort heuerten auch andere Clubs ihre Spieler an, um gegen ein Gehalt aufs Feld zu laufen.
American Football stürzt in seine erste Krise
Doch dieser neuen Erkenntnis und Weiterentwicklung ging auch eine Krise einher. Über ein Dutzend Spieler kamen in einer Saison ums Leben. Sie verhakten sich in Keilformationen und stürmten ungebremst aufeinander zu. Das führte dazu, dass zum Beispiel die Formation Flying Wedge 1894 verboten wurde.
Nachdem dies auch die Unfälle und schweren Verletzungen nicht sinken ließ, hatte der damalige Präsident Theodore Roosevelt zu Regeländerungen aufgerufen, um das Football Spiel sicherer für die Spieler zu machen.
Die Folge: 1912 trat die heutige Form des American Football in Kraft. In diesem Zusammenhang führte man Vorwärts-Pässe ein und vergab für einen Touchdown 6 Punkte.
Was die ersten Dimensionen des Spieles anging, orientierte man sich am Stadion in Harvard.
Die ersten festen Regeln
Diese Regeln und die ersten Standards haben dem gesamten Sport sein charakteristisches Bild gegeben, sodass 1876 ein Regelwerk veröffentlicht wurde.
Hier waren die Spielzeit auf 2x 45 Minuten ebenso festgelegt sowie das Verbot des rugby-ähnlichen Gedränges. Dieses wurde gegen das scrimmage ersetzt – gemeint ist damit der Ballbesitz der angreifenden Mannschaft. Zumal zum damaligen Zeitpunkt eine Mannschaft insgesamt 4 Angriffsversuche hatte, in denen sie 5 Yards schaffen mussten.
Nun die einzelnen Entwicklungsschritte und Veränderungen aufzuzeigen, würde diesen Beitrag sprengen. Vielmehr wollten wir die Anfänge und die ersten Entwicklungsschritte von American Football skizzieren, um Ihnen Lust auf mehr zu machen.
Seit wann gibt es die American Football Profiliga NFL?
Die Profiliga NFL, wie wir Sie heute kennen, hat 1920 ihren Ursprung. 1951 wurde zum ersten Mal ein NFL Championship Spiel ausgetragen und dem ganzen Land übertragen.
Zunächst flossen 75.000 $ an die NFL. Nicht auszumalen, wenn wir heute von Milliardeninvestitionen sprechen. Der eigentliche Durchbruch gelang 1958, als die NBC im anzen Land die Begegnung zwischen den New York Giants und den Baltimore Colts übertragen hatte.
American Football – die Anfänge
Wir drehen das Rad der Zeit zurück in die 1870er: Fußball und Rugby waren bereits bekannt und American Football – diesen Begriff gab es damals noch nicht – war eine Mischung dieser beiden Sportarten. Als allgemein akzeptiertes Datum für einen der wichtigsten Grundbausteine des späteren American Footballs gilt der 6. November 1869, als Studenten der Ivy-League-Universität Princeton und der etwas weniger hoch angesehenen Rutgers-Universität aufeinandertrafen.
Dieses erste Spiel war Fußball noch sehr ähnlich: Segmente wie Offense und Defense gab es nicht, stattdessen fanden viele Ballwechsel zwischen den Spielern einer Mannschaft statt – ähnlich wie beim Fußball. Von einem Spiel, wie wir es heute American Football nennen würden, waren diese ersten Gehversuche noch weit entfernt. 1874 kam es zu einem weiteren wichtigen Zusammentreffen, als die Mannschaften der McGill-Universität aus Montreal (somit hatte Kanada ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung des American Footballs inne) und Harvard gegeneinander spielten. Hier wurde bereits eine Mischung aus Rugby und Fußball ausprobiert, die sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte zu dem entwickeln sollte, was heute American Football ist.
Eine wichtige Rolle beim Denkanstoß für heutige Regeln schreiben die Geschichtsbücher übrigens einem frustrierten Spieler zu, der den Ball gelangweilt in die Hand nahm – damals ein Verstoß gegen die Fußball-ähnlichen Regeln – und einfach in das Tor lief. Einige Zuschauer waren empört, andere wiederum erkannten das Potenzial, das in dieser Idee steckte.
Der erste Star des American Footballs
Der erste wichtige Name einer einzelnen Person im American Football lautet Walter Camp. Der am 7. April 1859 geborene Camp wuchs in einer Zeit auf, als Fußball hinsichtlich der Popularität das Maß aller Dinge war. 1876 spielten schließlich die Universitäten Harvard und Yale gegeneinander, damals noch im Rugby. Walter Camp war auf Seiten von Yale ebenfalls Mitglied dieser Partie. Camp allerdings fand wenig Spaß an dem Spiel, was seiner Aussage nach vor allem an den Regeln lag. Erfinderisch wie Camp war, hat er jene Regeln einfach etwas verändert – und so das ins Leben gerufen, was wir heute als American Football bezeichnen.
Anschließend begann er selbst im Zeitraum von 1877 bis 1882 zu spielen und später – zwischen 1888 und 1891 – Trainer des offiziellen Football-Teams der Yale-Universität zu werden. Da er selbst aus Anleihen von Fußball und Rugby praktisch das Spiel erfunden hat, unterlag es auch ihm, das Regelwerk permanent zu verändern und im Interesse eines Wettkampfsports fairer zu gestalten:
- Walter Camp legte die Spielerzahl erstmals auf elf Personen pro Team fest. Sieben davon fanden sich in der Angriffsformation vor, weitere vier Spieler besetzten den Rückraum.
- Ein Team hat für jeweils drei Versuche exklusiven Ballbesitz. Vor Camp war einfach das Team in Ballbesitz, das dem gegnerischen Team den Ball entreißen konnte.
- Zwischen September und November wurden insgesamt etwa zehn Spiele ausgetragen, die durch US-amerikanische Feiertage einen klar definierten Anfang und ein gesetztes Ende hatten. Damit wurde eine Art Ligabetrieb bereits frühzeitig eingeführt, obwohl damals noch nicht ansatzweise von einer NFL-ähnlichen Vereinigung gesprochen werden konnte.
Zwar ist Walter Camp nicht mit den heutigen Stars des American Footballs vergleichbar – der Sport war nach wie vor eher in einer Nische angesiedelt und die meisten Menschen hätten bei der Erwähnung des Namens nur mit den Schultern gezuckt –, doch für die Entwicklung des Sports gab es keine wichtigere Person als ihn.
American Football erlebte seinen ersten kleinen Boom, als Camp eine Auswahlmannschaft der besten Spieler der Ivy-League-Universitäten zusammenstellte und sie als All America-Team bezeichnete. Eine Ehrung des damaligen US-Präsidenten Grover Cleveland schürte das Interesse der breiten Bevölkerung an der Sportart, und so waren mit 30.000 Zuschauern besetzte Stadien ab den 1890ern keine Ausnahme mehr. Professionelle Ansätze mit Wettkämpfen, die auch außerhalb von Universitäten stattfanden, gab es schon damals. Die heutigen Zustände, in denen American Football bereits im Collegealter gespielt wird, waren damals jedoch kaum vorhanden.
Walter Camp entwickelte den American Football bis 1925 weiter, als er bei einer Zusammenkunft des Regelkomitees an einem Herzinfarkt starb.